Wir erinnern uns: Als Mose auf dem Berg Sinai mit Gott sprach, wurde es unten im Tal dem Volk Israel zu lange. Ein kraftvoller, vor allem sichtbarer Gott sollte das Volk zusammenschweißen. Und so schmolz man den Goldschmuck zu einem Stier zusammen: Das ist dein Gott, Israel, der dich aus Ägyptenland geführt hat ( 2. Mose, 32). Dann wurde gefeiert.
Und dann kommt Mose doch noch, zerstört die Feierlaune und die goldene Skulptur und von nun an gilt: Du sollst Dir kein Bildnis machen von Gott!
In jüdischen Synagogen, in reformierten Kirchen, findet man tatsächlich bis heute keine bildlichen Darstellungen. Auf der anderen Seite: Unsere Sprache ist voller Bilder. Wir legen unser Leben in Gottes Hand, erbitten im Segen, dass Gott uns gnädig ansehen möge… ohne Sprachbilder geht es nicht. Die diesjährigen Konfirmanden haben sich ganz bewusst auf die Suche nach solchen Bildern gemacht:
Gott ist wie…
ein ZUHAUSE
die SONNE
ein SCHATTEN
BROT
eine FREUNDIN/ein FREUND…
Noch viele andere Bilder wurden zusammengetragen. Fällt Ihnen auch etwas ein? Bestimmt. Die Bilder sagen etwas über uns selber aus, über unsere Wünsche und Sehnsüchte. Und sie helfen ins Gespräch zu kommen, das konnten wir beim Vorstellungsgottesdienst erleben. Aber sie legen Gott nicht fest. Er wird uns immer wieder neu – und oft ganz anders als erwartet begegnen. Aber immer ist er an unserer Seite. Und das ist die Hauptsache!
Ihre Pfarrerin
Dorothea Brandtner